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Halabdscha

In Erinnerung an den Giftgasangriff auf irakische KurdInnen

Zwischen 3.200 und 5.000 Menschen fielen dem Giftgasangriff zum Opfer.


16. März 1988, der irakische Giftgasangriff auf die kurdische Stadt Halabdscha tötet gezielt wahllos jegliches menschliche Leben. Zu leicht gerät die deutsche Verwicklung in das unfassbare Verbrechen in Vergessenheit. ...


Deutsches Giftgas und deutsche Profiteure

 

Die Firmen aus Deutschland, wie Karl Kolb / Pilot Plant und WET, die die Ausgangsprodukte für die Giftgasproduktion geliefert hatten, behaupteten, dass es sich um Unkrautvernichtungsmittel gehandelt habe. Aber 70% aller Giftgasanlagen im Irak kamen von deutschen Firmen. Später wurde bekannt, dass in den Firmen zahlreiche Mitarbeiter des BND arbeiteten. Deutsche arbeiten an der Weiterentwicklung der SCUD-Raketen und am irakischen Atomprogramm.  ...

Wurde jemand verurteilt in Deutschland? Nein, alle Verfahren gegen die Firmen verliefen im Sande. Die Toten von Halabdscha hatten für deutsche Manager keine Folgen. In späteren Prozessen gab es Freisprüche. Etwa gegen die hessische Karl Kolb AG. Warum? Gutachter waren sich nicht einig, ob die Kolb-Anlage ausschließlich für die Herstellung von Giftgas geeignet war - oder auch für Pflanzenschutzmittel. Nur – und es ist ein böser Scherz – medico wurde mit einer Geldstrafe verurteilt. Wir hatten ein medizinisches Antidot gegen Giftgas nach Kurdistan geschmuggelt und damit bewusst gegen die Außenhandelsrichtlinien verstoßen. ...



Halabja – kein Vergeben, kein Vergessen – Schluss mit der Unterstützung von Terrorregimen

  Veröffentlicht am 16. März 2020 von Ulla Jelpke

„Vor 32 Jahren bombardierte, die vom Westen gegen den Iran hochgerüstete, irakische Luftwaffe die kurdische Stadt Halabja mit chemischen Kampfstoffen. Bei dem Angriff wurden 5000 Menschen getötet, Zehntausende starben noch Jahre später an den Folgen des Giftgases. Rund 60 deutsche Firmen profitierten an der irakischen Giftgasproduktion und leisteten so Beihilfe zum Massenmord. Die Bundesregierung sah tatenlos zu – die Verfahren wurden verschleppt und die meisten mussten wegen Verjährung eingestellt werden. Dieser Massenmord ist eine Schande, die sich auch Deutschland ins Stammbuch schreiben muss“, erklärt die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. Ulla Jelpke anlässlich des 32. Jahrestages des Giftgasmassakers von Halabja am 16. März 1988. Die Abgeordnete weiter:

„Der Geist von Halabja wütet noch heute. So morden, vertreiben und vergewaltigen heute die Mörderbanden der von der Türkei kommandierten SNA-Milizen in Nordsyrien – das Erdogan-Regime führt eine brutale Türkisierungspolitik in dem von ihm besetzten Gebieten durch. Die Weltöffentlichkeit schaut dabei zu – und unterstützt sie noch! So wurden die Waffenexporte in die Türkei verdoppelt. Statt wie aktuell eine Ausweitung des Bundeswehreinsatzes im Irak und Syrien zu diskutieren, muss dieser schnellstens beendet werden. Die Bundeswehr darf Erdogan nicht bei seinen verbrecherischen Angriffskriegen logistische Unterstützung leisten. Ich fordere ein Ende der Komplizenschaft mit verbrecherischen Regimen wie dem der Türkei, Schluss mit der Fließbandproduktion von immer neuen Fluchtursachen!“



IMI-Analyse 2019/31


Irak ‒ Zwei Jahre nach dem Sieg über den „Islamischen Staat“

von: Joachim Guilliard | Veröffentlicht am: 1. Oktober 2019