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Die deutsche Kolonialzeit - Was wir heute über sie wissen
08.05.2023 ∙
Planet Wissen ∙ WDR

Am Ende des 19. Jahrhunderts gehörte das Deutsche Reich zu den Kolonialmächten Europas. Mit mörderischer Brutalität unterdrückten deutsche Kolonialherren die Bewohner der besetzten Länder. Ein düsteres Geschichtskapitel, über das bis heute noch wenig bekannt ist.

Video verfügbar:
bis 23.06.2027 ∙ 10:55 Uhr


Gedenken an Völkermord in Namibia


Sterbliche Überreste von Opfern der Kolonialherrschaft in Deutsc
Christian Mang/Reuters
Sterbliche Überreste von Opfern der Kolonialherrschaft in Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia, bei Rückgabezeremonie in Berlin (29.8.2028)
Windhuk. Nachfahren der Opfer deutscher Kolonialverbrechen in Namibia wollen sich am Wochenende auf dem Gelände eines ehemaligen Konzentrationslagers versammeln, um des Völkermords an den Herero und Name zu gedenken. Während der dreitägigen Zeremonie soll auf der Haifischinsel nahe der Hafenstadt Lüderitz ein Mahnmal enthüllt werden, wie die Ovaherero Genocide Foundation (OGF) mitteilte. Während der deutschen Kolonialherrschaft waren in dem Konzentrationslager auf der Halbinsel Tausende Menschen ermordet worden.
»Shark Island war nicht nur ein Konzentrationslager, es war ein Todeslager«, sagte Nandiuasora Mazeingo, der Leiter der OGF. Gefangene waren brutaler Behandlung, Gewalt und Zwangsarbeit ausgesetzt. Mazeingo sagte, Nachkommen der Opfer des Völkermords seien enttäuscht, dass die Haifischinsel mittlerweile ein Ort sei, »an dem Menschen Urlaub machen« – und dass die Regierung in Windhuk dies erlaube.
Namibia, damals Deutsch-Südwestafrika, war von 1884 bis 1915 deutsche Kolonie. In dieser Zeit wurden Schätzungen zufolge rund 100.000 Angehörige der Volksgruppen der Herero und Nama gezielt getötet, Tausende wurden in Konzentrationslager gebracht. Historiker stufen die Vorgänge als ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts ein.
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2021 hatten Deutschland und Namibia eine grundsätzliche Einigung auf ein Versöhnungsabkommen bekanntgegeben. Es sieht als Wiedergutmachung für die deutschen Kolonialverbrechen Entwicklungs- und Wiederaufbauhilfen in Höhe von 1,1 Milliarden Euro über 30 Jahre vor.
In dem Abkommen werden die deutschen Verbrechen an den Volksgruppen der Herero und Nama im historischen, nicht aber im völkerrechtlichen Sinne als Völkermord anerkannt. Die Vereinbarung wird unter anderem von der Opposition in Namibia und Vertretern der Herero und Nama als unzureichend abgelehnt. Sie beklagen eine fehlende Beteiligung von Opfervertretern an den Verhandlungen mit Deutschland. 22.April 23 (AFP/jW)


Kolonialgeschichte
Die Wissmänner sind unter uns
Es geht immer um die Gegenwart: Ein Band über die Wirkungsgeschichte eines Hamburger Kolonialdenkmals jW 4.März 23


Politik Genozid in Namibia
»Nur weil wir Schwarz sind«
Ausverhandelt? Jurist*innen erwägen eine Klage gegen die namibische Regierung wegen der Gemeinsamen Erklärung von Deutschland und Namibia. ND 6.Nov 22



Frieden für das hungernde Afrika
23. Oktober 2022 Daniela Dahn
Es gäbe Wichtigeres zurückzugeben als die Benin-Bronzen. Das betrifft auch die Debatte über globale Folgen von Krieg und Sanktionen. Und die bis heute gravierendste koloniale Dehumanisierung. Ein Buchauszug. ...

... Der Neokolonialismus funktioniert stattdessen über gekaufte Gesetze, die ausländische Investoren bevorzugen. Kein Kontinent hat so viel Agrarfläche aus den eigenen Händen gegeben wie Schwarzafrika.
Doch die Bodenfrage ist letztlich die Souveränitätsfrage. Ohne Selbstbestimmung über die Agrarfläche keine nationale Konzeption zum wichtigsten Problem – dem der Ernährung der eigenen Bevölkerung.


Die reichen G7-Staaten nutzen das Farmland für die Bedürfnisse des westlichen Marktes. Getreide, Mais, Soja oder Zuckerrohr wird nicht etwa für die hungernde Bevölkerung angebaut, sondern hauptsächlich zu Biosprit für die westliche Kundschaft verarbeitet. ...


Justizmord ohne Folgen
Berlin hat den antikolonialen Widerstandskämpfer Manga Bell, Opfer eines deutschen Justizmordes, bis heute nicht rehabilitiert. In Ulm wird jetzt ein Platz nach ihm benannt.



Koloniale Raubgüter gehören uns nicht! Podiumsdiskussion
An der Podiumsdiskussion nahmen teil:
Dr. Richard B. Tsogang Fossi, Institut für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik, TU Berlin, Dr. Sarah Nelly Friedland, Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim, Dr. Bernhard Gißibl, Leibniz-Institut für Europäische Geschichte Mainz, Dr. Peter Kurz, Oberbürgermeister der Stadt Mannheim, Margarete Würstlin, Arbeitskreis Kolonialgeschichte Mannheim.
Moderation: Prof. Dr. Manfred Loimeier, Redakteur Mannheimer Morgen


Nächste Veranstaltungen:  .......

Diskussion zu Umbenennung

Zusammen können wir den Hunger abschaffen


Oxfam grenzenlos gerecht



Bewegung Monarchie abschaffen wird stärker - Aktion aus Anlaß des Todes der KolonialverbrecherIn Elizabeth II, die sich nie distanzierte von : Ausbeutung von Millionen, Massaker, Völkermorde in 70 Kolonien - auch Kronjuwel "Stern von Afrika"  zurückgeben



Aktion vor dem Humboldt-Forum in Berlin am 17.Sept 2022