Pandemie vertieft Spaltung
WHO-Bericht zu Corona: Weltweite Verschärfung von Ungleichheiten In einer kaputten Welt habe die Coronakrise Ungleichheiten extrem
verschärft, heißt es in einem Bericht, der am Dienstag in Berlin von
einem Gremium der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorgestellt wurde.
Im ersten Jahr der Pandemie sei konsequentes Handeln auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse versäumt worden, das zweite Jahr sei von der Vertiefung ohnehin krasser Spaltungen geprägt. Weltweit seien 17 Millionen Menschen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Der Zugang zu Impfstoffen und Behandlungen bleibe abhängig von Nationalität und gesellschaftlicher Stellung, nicht vom Bedarf.
Während in den Industriestaaten bis Mitte dieses Jahres fast jeder eine
Impfung angeboten bekommen habe, liege die Quote in den ärmeren Ländern derzeit bei 4,5 Prozent – selbst die Risikogruppen würden womöglich noch jahrelang auf Vakzine warten müssen, Gesundheits-personal eingeschlossen.
Entsprechend hoch sei die Wahrscheinlichkeit von Virusvarianten. Es gebe ein grundlegendes Missverständnis, nach dem Solidarität nur mit Wohlwollen und Barmherzigkeit gegenüber Schwächeren zu tun habe,
nichts mit Gleichheit und allgemeinem Interesse, heißt es in dem Bericht des WHO-Gremiums zur Überwachung der Bereitschaftsplanung, der auf der »World Health Summit«-Konferenz in der Karl-Marx-Allee präsentiert
wurde: »Reiche Länder spenden medizinische Mittel, statt den Aufbau
von Herstellerkapazitäten zu fördern, Technologie zu teilen und fairere Patentschutzvorgaben zu akzeptieren.«
Anhand von Grafiken wird in dem Bericht verdeutlicht, wer am stärksten von Arbeitsplatzverlusten, Schulschließungen und dem Zusammenbruch
von Lieferketten betroffen ist:
Frauen und junge Menschen in armen, marginalisierten Ländern. Das Wort
Kapitalismus kommt im Bericht der unabhängigen Experten des 2018 von
WHO und Weltbank gegründeten Gremiums nicht vor. Entsprechend hilflos
wirken seine Appelle zur Stärkung von Organisationen wie eben der WHO.
Hierzulande wird solche Moral der Begeisterung über den Erfolg von Biontech kaum Abbruch tun. Ab Ende 2021 wird der Mainzer Konzern 900 Millionen zusätzliche Impfdosen für jeweils 19,50 Euro an die EU liefern, vor allem für Auffrischungen. Im ersten Halbjahr 2021 war mit noch 15,50 Euro pro Dosis ein Nettogewinn von 3,9 Milliarden Euro erzielt worden.
Alexander Reich jW 27.Okt 21
Vor dem Hintergrund der Corona-Krise fristet das Schicksal der Hungernden der Welt ein bedenkliches Schattendasein im öffentlichen Interesse
... Die Industrieländer, so ihr Ergebnis, hätten von 1960 bis 2018 insgesamt 152 Billionen US-Dollar durch ungleichen Handel abgezogen, preisbereinigt wären es 62 Billionen. Der Reichtum der Industrieländer würde damit zu einem guten Teil vom Globalen Süden finanziert. ...
... Um einen minimalen Gesundheitsschutz der Weltbevölkerung zu erreichen, müssen nicht nur bestimmte Entwicklungen gestoppt, es müssen auch Entwicklungen rückgängig gemacht werden. In bezug auf Epidemien bedeutet dies beispielsweise, die Slums der Megastädte in den sogenannten Entwicklungsländern, zugunsten von menschenwürdigen Wohnstätten zu beseitigen, denn dort erfolgt zur Zeit der größte Teil des globalen Bevölkerungswachstums. ...
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Zivile Organisationen bewerten BRD-Entwicklungspolitik. Pandemie verstärkt Hunger und Armut
Tomasz Konicz: Ideologie in der Hungerkrise - Wie das neurechte Gerede von der "Überbevölkerung" der Erde der Barbarei den Weg ebnet
Zum heutigen #Welthungertag: Hunger ist ein strukturell organisiertes Verbrechen
822 Millionen Menschen auf der Welt hungern, zwei Milliarden leiden an Mangelernährung, jede fünf Minuten stirbt ein Kind an Hunger. Und das, obwohl die Landwirtschaft weltweit genug Nahrung für 12 Milliarden Menschen produziert.
Schuld an dieser permanenten Hungerkatastrophe ist das #Weltwirtschaftssystem, #Machtmissbrauch und der #Klimawandel. Mitverantwortlich dafür ist die westliche Politik - auch die der #Bundesregierung. Die europäische Agrarpolitik, die jährlich mit Milliarden Euro subventioniert wird, zerstört durch massive Exporte billiger Nahrungsmittel die lokalen Märkte in den Ländern des globalen Südens. Gleichzeitig importiert die #EU jährlich Millionen Tonnen Sojamehl als Futtermittel für die massentierhaltenden Fleischfabriken. Die EU unterstützt Nahrungsmittelspekulation an der Börse und lässt Preise für Mais, Reis, Soja usw. in diesen Ländern exponentiell ansteigen. Die westliche Politik lässt Unternehmen ungehindert Landraub betreiben und erlaubt den Einsatz von Maschinen, Mineraldüngern und Pestiziden, die das Grundwasser verpesten. Das ist eine Politik, die das #Menschenrecht auf Nahrung ständig torpediert. Hunger vertreibt die Menschen aus ihrer Heimat und ist eine der weltweiten Hauptursachen für #Flucht.
Eine der wichtigsten Voraussetzungen, um das Menschenrecht auf Nahrung umsetzen zu können, stellt der gesicherte Zugang zu Land und Wasser dar. Wir brauchen eine Politik, die #Nahrungsmittelspekulationen verbietet, den #Landraub großer Unternehmen stoppt, den #Freihandel beschränkt, #Kriege und #Waffenexporte verhindert und das Klima schützt. Und Hunger muss endlich international als Fluchtgrund anerkannt werden. Das sind die wichtigsten Forderungen am heutigen #Welternährungstag. Mi Br Linksfraktion im Bundestag
Herzlich Willkommen auf der Seite des Netzwerks Gerechter Welthandel!
Wer über den Hunger schweigt, sollte von Viren nicht reden!
"In einem neuen Bericht, der am 9. Juli 2020 veröffentlicht wurde, warnte Oxfam, der internationale Verbund verschiedener Hilfs- und Entwicklungsorganisationen: Es könnten mehr Menschen infolge des mit COVID-19 zusammenhängenden Hungers sterben als an der Krankheit. Und was tun manche Konzerne der Nahrungsmittelbrache gegen den Hunger? Sie stellen eine Menge Geld zur Verfügung — ihren Shareholdern!"
Oxfam fordert Kurskorrektur in der Hungerbekämpfung, PM13.Juli 20
Hungerzahlen steigen das fünfte Jahr in Folge / Covid-19 stellt eine ernsthafte Gefahr für Ernährungssicherheit dar
Lockdown für Lebensmittel
Wie sich die Coronakrise auf die Versorgung im Globalen Süden auswirkt.
Auch Organisationen von Kleinbäuer*innen setzen auf Unterstützung der lokalen Versorgung. ...
"... Die Gesamtverschuldung der subsaharischen Länder Afrikas ist zwischen 2008 und 2019 von 235 Milliarden US-Dollar auf 634 Milliarden gestiegen. Für ökonomische oder medizinische Krisenmaßnahmen gibt es in dieser Region schlicht keinen Manövrierraum. Im Klartext: Das subsaharische Afrika droht in den kommenden Monaten von einer Welle von Finanzkrisen verwüstet zu werden, wie sie die Region zuletzt während der großen Schuldenkrise der 3. Welt in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts durchlitt.
Fast 500 Millionen Menschen auf der Welt haben keine bezahlte Arbeit Laut Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation, ILO, ist jeder fünfte Arbeitnehmer weltweit von Armut betroffen
Ernährungssouveränität
Ernährungssouveränität beschreibt kein einheitliches Patentrezept, sondern ein Konzept zur Demokratisierung der Lebensmittelproduktion, das fortentwickelt und unterschiedlichen Gegebenheiten angepasst wird. Wichtige Prinzipien sind das Menschenrecht auf Nahrung und deren Produktion, die Stärkung lokaler Märkte, gerechte Handelsbeziehungen und faire Preisbildung, existenzsichernde Einkommen, Organisationsfreiheit, Bildung, Entschuldung von Staaten, Sicherung des Zugangs zu fruchtbarem Land, Weiden, Fischereigründen, Wald, Wasser und Saatgut – wo nötig durch Agrar- und Landreformen – sowie die agrarökologische Pflege und der gemeinschaftliche Erhalt natürlicher Ressourcen. >>mehr
Über den Weltagrarbericht
»In Afrika zeigt sich, wie Hunger entsteht«
Konzernentwicklungshilfe
Deutschland will Hunger in der Welt bekämpfen. Eine Studie belegt, dass vor allem große Unternehmen gefördert werden
... mit der vorgeblichen Antihungerinitiative privatwirtschaftliche Interessen bedienen ...
Gutes Leben für alle wäre möglich, wenn ... Was sind absolute und relative Armut? ILO: 156 Millionen Jugendliche im Trikont leben in Armut -1 Million in der EU
Weltweit sind 65 Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung.
Mehr als die Hälfte sind Kinder
»aus verhinderbaren Gründen« sterben, ohne das fünfte Lebensjahr zu erreichen.
Insgesamt 167 Millionen Kinder würden 2030 in »extremer Armut« leben. ...
Derzeit fehlen laut UNICEF jährlich 8,5 Milliarden Dollar,
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Freiburger Forum gegen Ausgrenzung: KEIN MENSCH IST ILLEGAL PM zum Tod von Elie Wiesel 4. Juli 2016